Projekt
Universität Hohenheim
Das Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) ist eines der aggressivsten Malignome bei erwachsenen Menschen. Es zeichnet sich durch eine steigende Inzidenz und eine der höchsten krebsspezifischen Mortalitäten aus. Die Dr. Hans Fritz Stiftung unterstützt und finanziert daher Forschungsvorhaben auf dem Gebiet des Pankreaskarzinoms.
Aktuell wird ein Forschungsvorhaben der Universität Hohenheim zur Verbesserung der Therapieoptionen für Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs gefördert. Dabei soll wissen schaftlich geklärt werden, ob hochdosiertes Vitamin-C in Kombination mit Eisen eine innovative und schonende Option für die Behandlung der schwer erkrankten Patientendarstellt.
Die Dr. Hans Fritz Stiftung finanziert hierzu die Doktorandenstelle von Herrn Alban Piotrowski und Sachmittel für die erforderlichen Laborarbeiten.
Doktorand: Alban Piotrowsky
Alban Piotrowsky studierte Ernährungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und anschließend den Masterstudiengang Molekulare Ernährungswissenschaft an der Universität Hohenheim, den er 2022 abschloss. In seiner Masterarbeit im Fachgebiet Biochemie der Ernährung untersuchte Herr Piotrowsky die zytotoxische Wirkung pharmakologischer Vitamin-C-Konzentrationen zur Therapie des Glioblastoms, in deren Rahmen er eine Methode zur Untersuchung des Wirkmechanismus in der Arbeitsgruppe etablierte. Für seine Abschlussarbeit wurde Herr Piotrowsky mit dem Professor Wild-Award der Universität Hohenheim ausgezeichnet. Ab Oktober 2022 untersucht Herr Piotrowsky in seiner durch die Dr. Hans Fritz Stiftung geförderten Promotion die Kombination von Eisen und Hochdosis-Vitamin-C als Therapieoption zur Behandlung des Pankreaskarzinoms. Die Forschungsarbeiten dieses Projekts werden am Fachgebiet Biochemie der Ernährung der Universität Hohenheim unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Dr. Venturelli durchgeführt.
Vorträge im Rahmen der Charity-Veranstaltung
Das Pankreaskarzinom
Herr Prof. Dr. Dr. Venturelli
Das Pankreaskarzinom ist ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse. Leider zeichnet sich diese Tumorentität sowohl durch ein äußerst aggressives Wachstum als auch durch sehr unspezifische Symptome aus, so dass bei Diagnosestellung die meisten Patienten leider keiner kurativen Therapie mehr zugeführt werden können. Die verbleibenden therapeutischen Maßnahmen sind derzeit sehr limitiert und beschränken sich primär auf Schmerzlinderung sowie eine Überlebensverlängerung von wenigen Monaten. Das Pankreaskarzinom gilt daher mit knapp 19.000 Todesfällen als die zweithäufigste Tumor-bedingte Todesursache in Deutschland.
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Hochdosis-Vitamin C-Therapie
Herr Dr. Burkhard
Die Ascorbinsäure (Vitamin C) ist ein wichtiger Oxidationsschutz im menschlichen Körper, wobei sie selbst über die Zwischenstufe Semidehydroascorbinsäure (reaktionsfreudiges Radikal) zu Dehydroascorbinsäure umgesetzt wird. Bei Gabe von Hochdosis-Vitamin C entstehen aus Semidehydroascorbinsäure, Metallionen und Sauerstoff sogenannte reaktive Sauerstoffspezies (ROS), die von gesunden Zellen deutlich besser vertragen werden als von Tumorzellen. Die Vitamin C-bedingte Bildung von ROS scheint eine Achillesferse einiger Tumorentitäten zu sein. Lediglich die intravenöse Infusion von Hochdosis-Vitamin C ermöglicht die Generierung von ausreichend hohen Vitamin C-Plasmaspiegeln für die Bildung von ROS zur Tumorbehandlung. Die Infusion von Hochdosis-Ascorbinsäure wird i.d.R. sehr gut vertragen und es gibt nur wenige Ausschlusskriterien.
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Dissertations-Projekt
Frau Dr. Renner
Auf Basis der bisher bekannten Eigenschaften von Ascorbinsäure scheint die rationale Kombination von Hochdosis-Vitamin C und Eisen ein sehr hohes Potential für eine synergistische therapeutische Wirkung gegenüber Krebszellen zu haben. Anhand kultivierter humaner Pankreaskarzinom Ziellinien soll der Wirkmechanismus charakterisiert und die antitumorale Wirkung untersucht sowie optimiert werden. Die in diesem Projekt gewonnen Erkenntnisse sollen eine wissenschaftliche Grundlage bilden, um langfristig die Behandlungsoptionen für Pankreaskarzinompatienten zu verbessern.
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